Temperament ist ein vorzüglicher Diener,
doch ein gefährlicher Herrscher.
Die Welfen
Ältestes Fürstenhaus Europas
Mit Heinrich dem Löwen, Herzog von Sachsen und Bayern, betrat 1139 ein machtbewusster Welfe die Bühne der europäischen Geschichte. Seither wurde die wechselvolle Entwicklung des Landes zwischen Elbe und Weser maßgeblich von dieser Familie geprägt.
Die Welfen gehörten zu den mächtigsten Adelsgeschlechtern Europas. Ihre Ursprünge liegen in Süddeutschland und Oberitalien. Unter den Nachfahren Heinrichs des Löwen gab es herausragende Fürstenpersönlichkeiten, die die politische und kulturelle Bedeutung ihres Landes förderten

Ein neues Herzogtum
1235 entstand das Herzogtum Braunschweig-Lüneburg, das später in mehrere Teilfürstentümer zerfiel. 1692 gelang es Herzog Ernst August für sein Land den Rang eines Kurfüstentums zu erlangen, schon bald als „Kurhannover“ bezeichnet. Zwischen 1714 und 1837 regierten hannoversche Welfen in Personalunion zugleich das britische Weltreich. Während das Königreich 1866 an Preußen fiel, regierten die Welfen im weiterhin selbständigen Herzogtum Braunschweig noch bis zur Abdankung im Revolutionsjahr 1918. Viele Mitglieder des Welfenhauses haben in Niedersachsen ihre Spuren hinterlassen.
Von der Burg zur Residenz
Das Celler Schloss, von 1433 bis 1705 Residenz des großen welfischen Teilfürstentums Lüneburg, spiegelt in seiner Geschichte die wechselnden Funktionen Celles im landesgeschichtlichen Kontext wider: von der Burg in der Funktion der Landessicherung über den Ausbau zum Schloss als repräsentativem Regierungssitz bis hin zur Nachnutzung als königliche Sommerresidenz. Nicht nur im Schloss selbst, sondern eingebunden in das einzigartige, ohne Kriegszerstörung erhaltene Ensemble der historischen Altstadt, erleben Gäste hier die Strahlkraft einer europäischen Residenz bis heute.

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